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Besuch auf der urigen Alphütte Gschwenderberg

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Das schöne als "Allgäuer" ist, das man ziemlich schnell dahin kann, wo einen pure Erholung, Natur und eine Auszeit vom hektischen Alltag erwarten.
Und so habe ich vormittags noch gearbeitet und mich dann nachmittags auf den Weg nach Gschwend am schönen Alpsee bei Immenstadt gemacht, um dort zur Alpe Gschwenderberg, die auf 1075 m oberhalb des Alpsees liegt, zu wandern.



Am großen Parkplatz in Gschwend stell ich also mein Auto ab, orientier mich noch kurz an der Info-Tafel, wo ich bin und wohin ich will und laufe dann auch schon los.

Der Weg ist anfangs etwas steiler und mit groben Geröll durchsetzt, aber trotzdem gut begehbar. Wer Wanderstöcke hat, kann diese hier bestens zum Einsatz bringen (ich habe meine - wie immer - natürlich zuhause liegen lassen *schmoll*).

Am Beginn des Weges liest man ein Schild "50 Gehminuten zur Alpe Gschwenderberg" - lasst Euch gesagt sein: Das ist seeehr großzügig kalkuliert, denn ich habe gerade mal knapp 25 Minuten gebraucht (und nebenzu ja auch noch fotografiert). Aber ehrlich gesagt war ich darüber sogar ziemlich froh, denn es war ziemlich heiss und der Schweiss stand mir eh schon auf der Stirn.
Daher ist es umso erfreulicher, dass beinahe der ganze Weg durch den schattigen Wald führt und es etwas angenehmer beim Aufstieg macht. 
Und wer sich ab und an mal umdreht, kann die Aussicht - die der Wald manches Mal freigibt, auf den Alpsee genießen. 



Und schon nach kurzer Zeit, als ich die Wald-Lichtung erreicht habe, sehe ich sie schon:

Die Alpe Gschwenderberg - hurra!



Es ist schon einiges los und die Gäste haben sich ein schönes, schattiges Plätzchen auf der Alpe gesucht, und lassen sich Kuchen und Brotzeiten so richtig schmecken.

Besser gehts nicht:



Der "Brunnenkühlschrank" der Alpe Gschwenderberg lädt die Gäste zur Selbstbedienung ein und auch ich gönn mir gleich mal einen erfrischenden kühlen "Russ" - lecker!
Dazu ein Pläuschchen mit Nicht-Einheimischen, Ausblick zum Gschwenderberg genießen - herrlich!
Und natürlich sollte sich keiner die leckeren Brotzeiten und anderen "Highlights" der Alpe entgehen lassen - es lohnt sich! :)

Quelle: Alpe Gschwenderberg - deftig und guat essa!
Schräghag auf der Alpe Gschwenderberg


Edelweiss
Dann statte ich Laila, der Hüttenwirtin in der Küche einen Besuch ab und unterhalte mich ein bisschen mit ihr. Ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt, wie souverän und geduldig die fleissigen Mädels Laila und Chrissi auf dieser urigen und über 300 Jahre alten Alpe, das Tagesgeschäft wuppen - einfach klasse! Chrissi und Laila kümmern sich im Sommer um die Alpe neben dem täglichen Einkehr-Betrieb auch um 35 Schumpen, 2 Schwarznasenschafe, Hühner, 1 Schwein und einen Kater und werden dabei von ihren Familien unterstützt. Ich würd sagen, das sind "echte Mädels, die mit anpacken können"!

Quelle: Alpe Gschwenderberg - links Chrissi und daneben Laila
Ich habe Laila ein paar Fragen für Euch gestellt:


Wie lange sind Chrissi und Du schon Sommer-Pächter auf der Alpe und was hat Euch dazu bewegt, dies zu machen?

Also ich habe die Alpe in der dritten Saison gepachtet. Chrissi ist den ersten Sommer mit oben.
Nach dem Studium habe ich im Allgäu nicht gleich einen Job gefunden. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann erfahren, dass die Alpe im Sommer frei wird. Da ich zu dem Zeitpunkt schon mit meinem heutigen Mann zusammen war und dessen Eltern einen Grünlandbetrieb in Immenstadt haben, und die mir ihre Unterstützung zusicherten, habe ich es gewagt. 

Ihr betreut auf Eurer Alpe 35 Schumpen, fällt es Euch schwer, im Herbst zur Viehscheid wieder von ihnen Abschied zu nehmen?

Ja und nein. Man freut sich im Winter und im Frühjahr auf die Alpsaison, aber im Herbst freut man sich auch wieder auf ein „anderes“ Leben.
Zum Teil sind es auch die Schumpis von unserem eigenen Hof daheim. Und somit habe ich sie auch den ganzen Winter! Aber man bekommt schon eine ganz andere Beziehung zu den Tieren: und ich freue mich jedes mal wenn ich daheim im Stall bin, und eine Kuh wiedererkenne die als Schump bei mir auf der Alpe war.

Ich stelle es mir sehr anstrengend vor: Tagsüber Wanderer und Gäste zu verköstigen und zudem auch noch die Alpe zu unterhalten und Euch um die Tiere zu kümmern. Macht ihr das alles alleine oder greift Euch ab und an mal jemand unter die Arme?

Ja auch bei uns geht es nicht immer ohne Männer *zwinker*. Letztes Jahr konnte ich auch noch mehr selbst machen, aber jetzt mit dem 5 Monate alten Zwerg muss  sich mein Mann schon viel mehr ums Vieh kümmern. Das „Alltäglich“ kriegen wir Weiber schon hin, aber wenns ans Umtreiben, Entwurmen oder Mähen geht, kriegen wir nicht nur von meinem Mann hilfen, sondern auch von Chrissis Freund, meinem Papa, oder Schwiegerpapa.
Und an vollen Tagen muss auch mal meine Mama oder Schwester beim Spülen oder Kindsmagda herhalten!

Was macht Eure Alpe aus, so dass Ihr sagt, ein Besuch der Alpe Gschwenderberg sollte unbedingt auf die To-Do-Liste eines jeden „Allgäu-Liebhabers“?

Unsere Alpe ist eine der ältesten Alpen im Allgäu. Und vor Allem ist sie noch recht ursprünglich erhalten. Man kriegt einen kleinen Einblick, wie es vor 100 Jahren ausgesehen haben muss.
Zudem sind wir leicht vom Parkplatz in Gschwend zu erreichen. Auch mit kleinen Kindern kann man die Tour wagen, und ein Spielplatz mit einem echten-alten Traktor hebt vielleicht auch die Motivation der Kleinen.


Vielen Dank liebe Laila! :)

Hier wird alles mit ganz viel Herzblut gemacht und außerdem wird´s auch hand-gemacht. Daher sollte man schon a bissl Zeit mitbringen und etwas Geduld haben (gerade wenn viel los ist). Schließlich ist man hier auf der Alp und nicht in einem "Fast-Food-Restaurant" - nicht wahr? :) 

Die Einrichtung ist ebenso urig und am liebsten hätte ich von allen Raritäten Einzelaufnahmen gemacht, denn wo findet man sowas heute denn noch, wenn nicht auf einer Alpe, die auf eine solch beeindruckende Geschichte zurückblicken kann?




Zitat Laila Lange: "Die Alpe ist so alt, da passten früher die Immenstädter alle mitnand am Sonntag auf die Terrasse".



Viel altes Holz, uriges und gemütliches Ambiente machen die Alpe Gschwenderberg aus. Aber nicht nur das: Auch der Ausblick ist einfach herrlich. Inmitten der Allgäuer Berge gelegen, außer Naturgeräuschen und dem Läuten der Kuhglocken ist nichts zu hören - Natur pur!



Nach einem wirklich netten Schwätzchen und der erholsamen Pause mache ich mich nun wieder auf den Rückweg. Nehme hierzu aber einen anderen Weg und mache die kleine Tour so zu einem Rundweg.



Vorbei an der Hochberg Alpe biege ich nach einigen Metern am rauschenden Wasserfall nach links durch den Wald hinein ab und komme nach einigen Metern wieder dorthin, wo ich auch schon zur Alpe aufgestiegen bin. 


Kuh-Bussi

Wasserfall kurz vor dem Parkplatz in Gschwend
Insgesamt war ich 2 Stunden unterwegs und jetzt wissen "Nicht-Allgäuer" auch, warum wir Allgäuer es außerdem auch so schätzen, hier zu wohnen - wir können uns ganz einfach ganz schnell mal eine kleine Auszeit nehmen und die wundervolle Vielfalt der Allgäuer Alpen genießen und so neue Energie schöpfen. Aber: es ist auch schön und gut zu wissen, wo man hinkann, um es sich gutgehen zu lassen, z. B. in einen Urlaub zu uns ins schöne Allgäu *zwinker* :).

Herzallgäuerliebste Grüße

Eure Saskia





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